Schwaben Weiss Blau 2020
17. Bayerisch-Schwäbische Fernsehsitzung aus Memmingen Fotos: © BR/Ralf WilschewskiText: Sabine RiedmannSchwaben weissblau, hurra und helau 2020 – Die Bayerisch-Schwäbische Prunksitzung aus Memmingen
Nach dem Einzug der Aktiven zu den Klängen der Sitzungshymne „Schwaben weissblau – hurra und helau“ parodierte Kabarettist Wolfgang Krebs den Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern Markus Söder. Jürgen Richter von Aufbruch-Umbruch Kaufbeuren begrüßte in seiner neuen Rolle als Wiener Kellner die Prominenz im Saal und servierte dazu passende Getränke. Die „Bärlauch Buaba“ aus Durach gaben ihr musikalisches Können zum Besten und besangen den Fasching mit seinen Folgeschäden. Der italienische Schwabe Heinrich del Core kannte sich aus mit Polizeikontrollen und teilte sein Wissen über Verbalrülpser, Wanderhoden usw. Für Johanna Hofbauer könnte Shoppen so schön sein, mit ihrem Mann allerdings wird der Hosenkauf zur Geduldsprobe. Die Königlich Privilegierte Waschhausvereinigung besang den Trend für “baziges Obst” alias Smoothies. „Let’s get ready to rumble!“ – Einen Boxkampf der besonderen Art präsentierte Steve Johann Sörgel gegen die Katze Matze (Stefan Sörgel und Matthias Sorg) von der Faschingsgesellschaft Dietmannsried. Die “Grande Dame” von Bayerisch-Schwaben „Meichelbecks Zenta“ alias Waltraud Mair war drei Tage auf Kurzkur für Senioren, wovon sie Ungeheuerliches zu berichten hatte. Premiere bei “Schwaben weissblau” hatte das Ehepaar Bruno und Elisabeth Kaiser von den Löwen ’77 Legau, die mit ihren beiden Kurz-Sketchen die Lacher auf ihrer Seite hatten. Jakob Wunder alias Otmar Walcher rief zur Revolution auf! Nur noch Dinge tun, auf die man Lust hat und immer gegen den Strom schwimmen. Hochzeitslader Josef Nieser, der Loch Sepp, brachte in Form von Gstanzln unter anderem zu Gehör, dass den Ostallgäuern ein besonderer Ruf vorauseilt. Die Showtanzgruppe vom Carneval-Club „Schlafmützen“ aus Bäumenheim bewies akrobatisches Können mit ihrem Tanz “Alpenglühn”. Ramona Mößmer verriet, was der Selbstoptimierungswahn im Internet mit jungen Menschen macht, wo Influencer quasi rund um die Uhr zeigen, wie man schöner, schlauer und effizienter werden kann. Das kernige Comedy-Paar Hillus Herzdropfa gab zum Besten, wie sparsam die Älbler sind, wenn sie vom schicken, französischen Restaurant die abgefieselten Froschschenkel mit heimnehmen und für eine Suppe auskochen. Die Burgauer Band 8872 präsentierte den größten Hit der erfolgreichen Rockband Kiss auf Schwäbisch. Aus “I was made for loving you” wurde “I han net gwisst, dass du des bisch, Resi”. Sitzungspräsident Georg Ried nahm sich bei seiner Büttenrede auch in diesem Jahr wieder der Politik an, wobei keiner verschont blieb. Frau Wäber alias Comedian Hansy Vogt ist Single, was sich aber ändern sollte. Mithilfe von Speeddating will sie die große Liebe finden. Jürgen Richter von Aufbruch-Umbruch Kaufbeuren hatte in seiner Rolle als grantelnder Hausmeister etwas über den neuen Trend der E-Roller und generell alles mit „E“ zu sagen. Die „Allgeier“ heizten die Stimmung zusätzlich an mit ihrer Hommage an Udo, den ersten aufrecht gehenden Menschenaffen, der im Allgäu gefunden wurde. Seit der ersten Sendung „Schwaben weissblau“ beweisen Perry Paul und sein Amadeus, dass der beste Freund des Menschen die Mauskatze ist. Nach seiner Weltreise war Ballonkünstler Tobi van Deisner wieder zurück. Im Gepäck hatte er den größten Ballon aller Zeiten. Die Prinzengarde der Karnevalsgesellschaft „Greana Krapfa“ aus Oberelchingen schwang die Beine und zeigte beim Gardetanz eine perfekte Mischung aus Kondition und Koordination. Obwohl er eines der wichtigsten Talente ist, wurde Schorsch Scheberl alias Wolfgang Krebs bei der jüngsten bayerischen Kabinetts-Umbildung leider schon wieder vergessen.
Georg Ried vom Fasnachts-Hoigata Kaufbeuren führte als Sitzungspräsident wie immer gekonnt durch das Programm und kümmerte sich mit dem Elferrat des Bayerisch-Schwäbischen Fastnachtsverbandes um die Einhaltung des närrischen Protokolls. Die zahlreich vertretenen Politiker aus Kabinett, Landtag und von lokaler Ebene mussten einmal mehr beweisen, dass sie Spaß verstehen, wenn ihnen der närrische Spiegel vorgehalten wird. Das ideenreich und originell kostümierte Publikum feierte begeistert mit, während die Hästräger des BSF für schwäbisch-alemannische Stimmung und bunten Konfetti-Regen im Saal sorgten. Beste musikalische Unterhaltung garantierte die Sitzungsband “Allgeier“ mit ihren schmissigen Melodien.
Zum Abschluss des abwechslungsreichen Programms wurde es traditionell schwäbisch-alemannisch und sehr laut mit der Guggamusik Weißahoarer Giggalesbronzer, die die Stimmung im Saal nochmal so richtig aufheizte. Auch bei der Ausstrahlung der Sendung zeigten sich die zahlreichen Zuschauer vor den Bildschirmen wieder begeistert von der bayerisch-schwäbischen Prunksitzung aus Memmingen.
(Text: Sabine Riedmann / Fotos: © BR/Ralf Wilschewski)